Fortsetzung Pressebericht
Mitte Oktober besuchte die deutsche Delegation des
Klima-TANDEMS der Stadt Worms ihre französische Partnerstadt
Eurométropole Metz. Eingeladen hatte François Grosdidier, Präsident der
Eurométropole Metz und Bürgermeister der Stadt Metz, seinen Wormser
Amtskollegen Oberbürgermeister Adolf Kessel, der von den
Klimaschutzmanagern der Stadt, Selma Mergner und Martin Hassel,
begleitet wurde. Grund des Besuchs war die Vorstellung der Ergebnisse
eines gemeinsamen TANDEM-Projektes, bei dem in beiden Städten eine
Bürgerbeteiligung zur Kartierung von empfundenen Hitzeinseln und
Klimaoasen durchgeführt wurde. Bereits seit 2016 besteht zwischen den
Städten Worms und Metz eine fachliche Zusammenarbeit zu den Themen
Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Im Rahmen der Partnerschaft führte
das Städte-TANDEM bereits einige gemeinsame Projekte durch. Unter
anderem das Escape Game „Die letzte Chance“ zum Thema Klimawandel,
welches in enger Zusammenarbeit entwickelt und zeitgleich in beiden
Städten gespielt wurde.
Deutsch-französischer Austausch,
Ergebnispräsentation und Klima-Spaziergang
Während des TANDEM-Besuchs tauschten sich die
kommunalen Expertn, Politiker*innen sowie Bürger*innen intensiv zu dem
Thema Hitze in der Stadt aus. Auch der Wormser Seniorenbeirat hatte sich
der deutschen Delegation angeschlossen. Das Programm war bunt gestaltet:
Nach dem Besuch des Europäischen Ökoinstituts, stellten die
TANDEM-Partner die Projektergebnisse der Bürgerbeteiligung „Hitzeinseln
und Klimaoasen in Worms und Metz“ in einer deutsch-französischen
Präsentation vor. Im Anschluss konnten die Teilnehmenden die zuvor
vorgestellten Orte bei einem Klima-Spaziergang durch die Altstadt
erkunden. Beim abschließenden Empfang wurde mit Wormser Wein die
deutsch-französische Freundschaft gefeiert.
Hitzeinseln und Klimaoasen in Worms – Ergebnisse
der Bürgerbeteiligung
Der Sommer 2021 zählt nicht unter die Sommer, die
durch langanhaltende, drückende Hitzewellen geprägt waren und viele
freuten sich, wenn die Sonne zwischen den vielen Regenwolken endlich mal
zum Vorschein kam. Umso mehr freuen sich die Klimaschutzmanager der
Stadt Worms über die Beteiligung der Wormser bei der Bürgerbeteiligung
zu Hitzeinseln und Klimaoasen. Insgesamt 109 Orte wurden von 36 Personen
eingetragen. Deutlich zeigten sich die Orte in der Stadt, die sich im
Sommer in sogenannte Hitzeinseln verwandeln. Hitzeinseln werden Orte
genannt, die sich an heißen Tagen extrem aufheizen und oft durch einen
hohen Grad an Versiegelung, wie Parkplätze, Straßen oder steinerne
Plätze gekennzeichnet sind. Besonders die Lage in praller Sonne ohne
Schatten und die aufgeheizten Oberflächen werden als Hauptgründe
genannt, warum ein Aufenthalt dort im Sommer kaum möglich ist. Auch das
Fehlen grüner und blauer Strukturen durch Sträucher, Bäume, kleine
Wasserläufe oder Brunnen wurden von den Teilnehmenden häufig als Ursache
für die Entstehung der Hitzeinseln genannt, beispielsweise der
Ludwigsplatz, WEB-Parkplatz oder Marktplatz.
Als Klimaoasen bezeichnen die Bürgerinnen und
Bürger zumeist die bekannten innenstadtnahen Parks, wie den
Heylshofpark, die Ringanlage um die Stadtmauer von Adenauerring bis
Willy-Brandt-Ring und die Rheinpromenade. Aber auch weitere
Erholungsgebiete wie der Stadtpark (das Wäldchen) und der Pfrimmpark
fanden eine häufige Nennung. Eindeutig zeigte sich, dass der Schatten
durch Bäume Hauptgrund für eine hohe Aufenthaltsqualität an Hitzetagen
war, gefolgt von der Nähe zum Wasser, der Kühle durch Verdunstung, der
guten Durchlüftung und dem Vorhandensein von Sitzgelegenheiten.
Die Ergebnisse in beiden Städte Worms und Metz
weisen viele Gemeinsamkeiten auf und zeigen die Relevanz
klimaangepasster Stadtgestaltung durch Begrünung, die Nähe zu fließendem
Wasser in Form von Springbrunnen oder offenen Wasserläufen und auch
weißen Strukturen durch helle, abstrahlende Oberflächen. Weitere
Schritte im TANDEM-Projekt sind die Vorstellung der Ergebnisse in einem
deutsch-französischen Workshop und der Vergleich der Ergebnisse mit
wissenschaftlich erhobenen Klima-Daten in Form von Klimakarten.
Finanzielle Unterstützung für das Projekt erhielt das TANDEM durch den
deutsch-französischen Bürgerfond. Alle Projekt-Ergebnisse sind online
unter wwww.klak-worms.de einsehbar. |